Byungchae Ryan Son

KI-Zeitalter und der 'Körper': Die Unschärfe des gesunden Essens

  • Verfasst in: Koreanisch
  • Land: Alle Ländercountry-flag
  • Essen

Erstellt: 2024-05-16

Erstellt: 2024-05-16 12:31

Im Juni letzten Jahres erteilte das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) nach Singapur als zweites Land weltweit die Zulassung für den Verkauf von Zellkultur-Hühnchen. Upside Foods, ein US-amerikanisches Unternehmen, das durch einen Prozess, bei dem tierische Zellen während ihres Wachstums miteinander verwoben werden und so eine Schicht bilden, die der Textur von Hühnerbrust ähnelt, Zellfleisch herstellt und verkauft, bezeichnet sein Produkt als ein Lebensmittel, für das es sich zu kämpfen lohnt. Die CO2-Emissionen, die bei der Produktion von Rind-, Schweine- und anderem Fleisch entstehen, machen 57 % der gesamten Lebensmittelproduktion aus. Die Kernaussage des Unternehmens mit Zellfleisch ist also „nachhaltiges Fleisch“. Auch wenn es noch die technologische Hürde der Massenproduktion zu überwinden gilt, ist dies ein Beispiel dafür, dass wir in Bezug auf das Thema „Nahrung“ nicht mehr nur auf der Natur stehen, sondern in einen neuen Bereich der menschlichen Intelligenz vorstoßen.

KI-Zeitalter und der 'Körper': Die Unschärfe des gesunden Essens

Ausdrücke wie „natürliche Extrakte“ oder „natürlich“ waren lange Zeit effektiv, um den Wert oder das Bewusstsein für Produkte, die in verschiedenen Formen und Funktionen mit unserem Körper in Berührung kommen oder von ihm aufgenommen werden, wie Kosmetika, Lebensmittel und Haushaltsartikel, zu vermitteln. Dies liegt an der Vorstellung, dass der menschliche Körper aus der Natur stammt, und an der Sichtweise auf die Natur als Organismus und Lebewesen. Um das Wachstum der Lebensmittelindustrie im Rahmen des generativen Paradigmas über die Extraktion hinaus zu fördern, wird es notwendig sein, die Veränderungen in der Beziehung, die heutige Menschen zu ihrem Körper haben, zu untersuchen. ROC hat in einer ethnographischen Studie mit 20 Personen im Alter von 20 bis 60 Jahren, Männern und Frauen, untersucht, wie Gesundheit und Körperwahrnehmung zusammenhängen. Die folgenden interessanten Muster wurden festgestellt:


Erstens wird Gesundheit als alltäglicher Zustand erlebt. Ein 40-jähriger männlicher Patient, der sich den Rücken verletzt hatte, äußerte in einem Gespräch mit einem medizinischen Fachpersonal zunächst seine Enttäuschung darüber, dass er aufgrund der Schmerzen nicht seinen Alltagszielen wie Dienstreisen oder Golfspielen nachgehen konnte. Eine 60-jährige Frau, die jeden Tag eine Bushaltestelle früher aussteigt und nach Hause geht, um sich zu bewegen, beschrieb ihre Knieschmerzen mit den Veränderungen in ihrem Alltagsverhalten. Diese Beispiele zeigen, dass das Bewusstsein für „Gesundheit“ in Wirklichkeit sehr vage erfahren wird und dass externe und interne Vorschläge, was gut oder schlecht für die Gesundheit ist, nicht unbedingt klar verstanden werden.


Zweitens beeinflussen persönliche und familiäre Glaubenssysteme die Lebensmittelwahl. Es gab Beispiele dafür, dass die Erfahrungsweisheit „Wenn man krank ist, muss man Fleisch essen“ von den Eltern auf natürliche Weise vermittelt wurde, oder dass die Erinnerung an eine Schweineschlachtung in der Kindheit auch im Erwachsenenalter zu einer Abneigung gegen den Verzehr von Fleisch führte. Bei einer 50-jährigen Geschäftsfrau, die in der Backbranche tätig ist und die übermäßige Verwendung von Zucker festgestellt hat, konnte man Stolz erkennen, als sie die minimalen Zuckermengen beschrieb, die sie in ihrem eigenen Keksladen verwendet. Dies bedeutet, dass die Teilnehmer der Studie zwar klare Begründungen auf individueller Ebene für die Unterscheidung zwischen zu vermeidenden und nicht zu verzehrenden Lebensmitteln angeben und diese leicht in die alltägliche Praxis umsetzen konnten, aber in Bezug auf die Frage, was die bessere Wahl ist, durchweg unsichere Reaktionen zeigten.


Drittens ist die Lebensmittelwahl mit einem präventiven Aspekt verbunden. Eine der größten Fragen im medizinischen Bereich betrifft die Compliance. Die Menschen wissen, dass sie in verschiedenen kleinen Bereichen krank sind oder dass die normalen Funktionen ihres Körpers nicht perfekt sind. Sie erzählen, dass sie in Pilates oder Heimtraining investieren oder Medikamente einnehmen, um die Beweglichkeit ihrer Schultern zu verbessern oder Rückenschmerzen zu lindern, aber in vielen Fällen erleben sie immer wieder die alltäglichen Grenzen der Nachhaltigkeit. Auch wenn sie wissen, dass sie aufgrund ihres Gesundheitszustands Alkohol, scharfes oder salziges Essen meiden sollten, haben viele Menschen Schwierigkeiten, ihre Essgewohnheiten zu ändern. Eine der häufigsten Strategien, die Menschen wählen, ist die präventive Ernährung. Die Wahl von Vollkornbrot-Burgern, die Reduzierung des Konsums von Milchtee oder die allgemeine Reduzierung der Nahrungsaufnahme – all dies basiert auf dem Argument, dass man, auch wenn man keine Medikamente einnehmen muss, auf jeden Fall essen muss. Für die entsprechenden Unternehmen kann dies eine Chance sein.

KI-Zeitalter und der 'Körper': Die Unschärfe des gesunden Essens

Die Tatsache, dass die Menschen stärker auf die Vermeidung von schädlichen Lebensmitteln reagieren, aber gleichzeitig Unsicherheit in Bezug auf das individuell Passende empfinden, kann im zukünftigen generativen Paradigma der Lebensmittelindustrie sowohl eine Hürde als auch eine Chance darstellen. Dies ist auch bei Konsumgütern wie Hautpflegeprodukten, Nahrungsergänzungsmitteln und Sonnenschutzmitteln zu beobachten. Investitionen in diesem Bereich basieren auf dem Glauben und der Hoffnung, dass sich die Ergebnisse mit der Zeit zeigen werden. Die Antwort könnte darin liegen, die Gemeinschaft, zu der ein Individuum gehört, wie z. B. die Familie, als kleinste Einheit zu betrachten, die die Bedeutung von Nahrung, die Wahl und die Kaufentscheidungen beeinflusst. Es wird vermutet, dass die Antwort in dem Verständnis der in dieser Gemeinschaft als angemessen angesehenen Lebensmittel und der damit verbundenen traditionellen Vorstellungen zu finden ist.


Referenzen


Hört man auf den Darm?⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠

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