Ich bin Berufsinterviewer.

Ich bekomme Aufträge von Unternehmen oder Organisationen, um Themen zu recherchieren, die untersucht werden sollen, und recherchiere dann für einige Wochen den Alltag der Menschen, die damit zu tun haben. Die Ergebnisse meiner Recherchen werden dann in Form von Berichten zusammengefasst und weitergeleitet oder in Form von Workshops geteilt, um den Menschen, die als „Kunden“ bezeichnet werden, zu helfen, die „reale Welt“ zu verstehen. Dies ist eine Aufgabe, die vor allem in Situationen erforderlich ist, in denen Milliarden für eine einjährige Marketingkampagne ausgegeben werden, oder in denen bereits seit Jahren hohe Kosten entstehen, aber trotzdem Verluste entstehen oder keine Wirkung erzielt wird.

Da diese direkte Begegnung mit Menschen ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit ist, kommt es in Zeiten wie diesen, in denen die ganze Welt wegen des Coronavirus stillsteht, zu Verlangsamungen bei der Projektumsetzung oder zu Situationen, in denen man sich auf die Zukunft vertrösten muss. Aus diesem Grund möchte ich nun zum ersten Mal die Geschichte meines persönlichen Wachstums erzählen, die ich seit Anfang 2017 erlebt habe und die zumeist aus Unvernunft und verschiedenen Misserfolgen, aber auch aus gelegentlichen kleinen Erfolgen besteht.

Um ehrlich zu sein, habe ich mich in der Vergangenheit davor gescheut, diese Geschichte zu erzählen. Ich wusste, dass meine von mir selbst definierte Richtung zwar klar war, aber meine Erfahrung fehlte, und durch die verschiedenen Formen von Reaktionen, die ich aus der bestehenden Branche erfahren habe, fühlte ich mich gehemmt. Aber um in Zukunft weiterzumachen, wollte ich meine inneren Gedanken, über die ich die ganze Zeit schweigend nachgedacht hatte, endlich einmal aussprechen und über sie reden.

Wie immer weiß ich nicht, wohin mich dieser Versuch führen wird. Aber ich versuche es trotzdem.